Einübung von Vergebung

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Einübung von Vergebung
Einübung von Vergebung
Psychotherapie und Vergebung haben ein gemeinsames Anliegen: die Heilung von Verletzungen, die Menschen anderen Menschen zufügen durch Achtlosigkeit, Abwertungen, Vernachlässigung, Gewalt, Missbrauch u.v.m.  Angst, Schmerz, Wut, Hass, Groll, Verbitterung  sammeln sich an oft über Generationen und vergiften die Herze
Die Opfer und ihre  Angehörigen, vor allem deren Kinder und Lebenspartner, leiden oft lebenslänglich unter den für sie selbst und ihr Leben  zerstörerischen Folgen, mental, seelisch, körperlich, materiell, sozial.
Durch die Verinnerlichung des „Bösen“, das ihnen angetan wurde, durch chronischen Groll, Rachegedanken, lähmende Scham, Selbstverachtung usw.   bleiben Täter und Opfer im Negativen  aneinander gebunden.
Der Täter behält somit Macht über das Leben seines Opfers, die ihm nicht zusteht.
Vergebung macht frei. Sie ermöglicht es dem Opfer, sich aus dieser sonst schwer auflösbaren Verflechtung zu befreien. Wenn es sich entscheidet, dem Täter, der Täterin, unabhängig von deren Verhalten, Einsicht oder Reue zu vergeben, in einem rein innerseelischen Prozess also, ist ein Ausweg möglich aus dem Teufelskreis  von Ohnmacht, Hass  und Friedlosigkeit.
Vergebung macht das Schlimme nicht ungeschehen. Die Wunden bleiben und werden angenommen. Sie gehören zu mir und meinem Leben. Vielleicht, nicht immer!, haben sie nicht nur geschadet, sondern auch zu meiner Reifung beigetragen?
Vergebung öffnet das Herz, macht es leichter,  lebendiger und öffnet für das Leben; macht  auch wach für eigenes Versagen und ermöglicht sich selbst und Anderen einen neuen Anfang.
„Menschen können in der Welt überhaupt nur dann frei werden und frei bleiben, wenn sie einander immer wieder befreien. Einen anderen befreien aber ist nichts anderes als verzeihen, was er getan hat.“ (Hannah Arendt)
Vergebung ist eine spirituelle Form der Heilung dieser Verletzungen.
Im Beziehungsraum mit mir selbst, dem Anderen und dem „Ewigen Du“  geht jede(r)  anhand von sieben Schritten, in Dyaden und im geschützten Raum der Gruppe, durch den Vergebungsprozess, ohne Druck und soweit jede(r) gehen will.
Wir lassen uns inspirieren von der biblischen Geschichte vom „verlorenen Sohn“ (Lukas 15,11-32) und bereiten  uns darauf vor, einem konkreten Menschen das, was er/sie mir angetan hat, zu vergeben.
Das Seminar beruht auf dem Buch und der Weiterbildung von Konrad Stauss: Die heilende Kraft der Vergebung.  Kösel Verlag 2010
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